Hans Scholl und die Weiße Rose

Hans Scholl wurde am 22. September 1918 in Württemberg geboren. Er stammte aus einem protestantischen Elternhaus und begeisterte sich für Jugendverbände: Geselligkeit, Fahrten, Lagerfeuer, Wanderungen und auch gemeinsame Lieder zogen ihn an, wie die meisten seiner jugendlichen Zeitgenossen. Im Mai 1933 trat er in die Hitlerjugend ein. Werte wie "Vaterland" und "Volksgemeinschaft" haben auch ihn stark beeindruckt.

Hans Scholl stieg bei der HJ zum Fähnleinführer auf, aber allmählich stießen ihn dann die Hierarchie mit Befehl und Gehorsam, die nationalsozialistische Rassenlehre und das Verbot ab, von der Partei geächtete Dichter zu lesen.

1937 machte er in Ulm das Abitur, seit 1939 studierte er in München Medizin, wobei die Studenten – inzwischen war der 2. Weltkrieg ausgebrochen - in den Semesterferien als Sanitäter eingesetzt wurden. Einige Münchner Studenten trafen sich zu Leseabenden, da der nationalsozialistische Alltag nach dem Verbot gewisser Bücher kulturell sehr einseitig und eintönig geworden war, und wandten sich philosophisch-politischen Fragen zu. Und da die jungen Leute nicht nur miteinander reden wollten, wurde aus einem Diskussionszirkel ein Widerstandskreis, die Weiße Rose. Neben Hans Scholl gehörten ihm seine Schwester Sophie, Alexander Schmorell, Willi Graf, Christoph Probst und später Professor Kurt Huber an.

Sie wollten etwas tun und beschlossen regimekritische Flugblätter herzustellen und zu verbreiten, die sie als "Flugblätter der Weißen Rose" bezeichneten. Sie gingen darin auf die aktuelle politische Lage ein und versuchten die Bevölkerung aufzurütteln. Ab Juni 1942 erschienen insgesamt sechs Flugblätter und wurden an verschiedenen Plätzen niedergelegt oder per Post an zuverlässige Leute verschickt. Da sehr schnell die Überwachung und Verfolgung durch die Gestapo begann, wurde es immer schwieriger, Papier für die Flugblätter, Umschläge und Briefmarken in größerer Zahl zu besorgen.

Als Hans und Sophie Scholl am 18. Februar 1943 im Lichthof der Universität Flugblätter verteilten, wurden sie vom Hausmeister gestellt, festgenommen und der Gestapo übergeben. Am 22. Februar wurden sie vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am gleichen Tag mit dem Fallbeil hingerichtet. Augenzeugen waren tief beeindruckt, mit welcher ungebrochenen Haltung die Geschwister in den Tod gingen.

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